Gottesdienst

Zu unseren Gottesdiensten ist jeder willkommen!
Sie finden immer sonntags um 9.30Uhr in unserem Gemeindesaal statt.

Am ersten Sonntag im Monat findet der Gottesdienst im Gedenken an das Sterben unseres Herrn als Anbetungs- bzw. Lobpreiszeit mit anschließendem Abendmahl statt.

Kinderstunde

Aber Jesus sagte: "Lasst doch die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Das Himmelreich ist ja gerade für solche wie sie bestimmt." Matthäus 19,14

Wir sehen es als sehr wichtig und wertvoll an, schon den Kleinsten Gottes gute Botschaft zu vermitteln.
Wir möchten im Leben der Kinder ein geistliches Fundament legen, damit sie, nach Gottes Zeitplan, eine Beziehung zu Jesus Christus aufbauen können.

Kinder sind deshalb in unserer Gemeinde herzlich willkommen! Wir wollen ihnen die Möglichkeit bieten, miteinander Gemeinschaft zu haben und zu lernen, dass ein Leben mit Gott etwas wunderbares ist. Die Kinderstunde findet jeden Sonntag 9.30 Uhr in unserem Mehrzweckraum statt.

Biblische Inhalte kreativ zu vermitteln, so dass die Kinder sie ihrem Alter entsprechend verstehen können und Spaß daran haben, ist uns dabei ein großes Anliegen.

Bibelgespräch

"Die ganze Bibel ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns, die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben wie es Gott gefällt." 2. Timotheusbrief 3,16

In unserem Bibelgesprächskreis beschäftigen wir uns mit dem "Projekt Vollkorn" - einem Bibelleseplan von Andres Ebert.
Wir lesen täglich im Selbststudium die im Arbeitsheft angegeben Bibelstellen und treffen uns 14tägig zum Austausch über die gelesenen Bibel-Abschnitte.
Dabei besprechen wir entstandene Fragen, teilen den anderen mit, was uns in den Texten wichtig geworden ist und gehen auch näher auf die Fragen und Anregungen des Arbeitsheftes ein.
Termin und Ort für den nächsten Gesprächskreis wird im Gottesdienst bekannt gegeben.

Unser Ziel ist es, durch das gemeinsame Bibelstudium und den Austausch die Bibel und damit GOTT, unseren himmlischen Vater, besser kennen zu lernen.

Fragen und Antworten

Um die Frage gleich zu beantworten: Wir sind keine Sekte!

Überlegenheitsansprüche und elitäres Sendungsbewußtsein entstehen als Fehlentwicklung in allen Religionen, auch im christlichen Bereich. Es gibt eine Reihe von Gemeinschaften, die gegenüber allen anderen Christen beanspruchen, die einzig richtige Lehre und Praxis zu haben oder ganz allein von Gott dazu beauftragt worden zu sein, den Glauben zu verkünden. Darunter sind ältere, zum Teil zahlenmäßig große Gruppen wie die Zeugen Jehovas (in Deutschland ca. 180.000), die Neuapostolische Kirche (in Deutschland ca. 350.000) oder die Mormonen. Man bezeichnet sie deshalb als "klassische Sekten". Daneben entstehen immer wieder neu andere, oft kleine Gruppen mit vergleichbaren Ansprüchen.
Eine Kirche oder Gemeinde, die mit Christen aus anderen Kirchen zusammenarbeitet, verzichtet auf den exklusiven Anspruch, daß sie allein den richtigen Glauben habe und vertrete und daß Gott allein durch sie sein Heil schenke. Dies unterscheidet sie von den christlichen und pseudochristlichen Sekten. Auch wenn jeder Christ in seiner eigenen Kirche verwurzelt ist und von ihr annehmen kann, daß sie den christlichen Glauben vollständig und deutlich vertritt, wird er anerkennen, daß der Glaube auch in den anderen Kirchen beheimatet ist und daß Gott auch in und durch andere Kirchen wirkt.
In Anbetracht der Tatsache, daß der Sektenbegriff sehr unterschiedlich und oft mißverständlich gebraucht wird, sind für den Geltungsbereich der christlichen Tradition die inhaltlichen Unterscheidungsmerkmale zu bekräftigen, die die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen 1987 in einer Erklärung hervorgehoben hat:
"Der Sektenbegriff ist im Verständnis der in der ACK vertretenen Kirchen auf solche Sondergemeinschaften anzuwenden, die

a) die Heilige Schrift des Alten und des Neuen Testaments als wesentlich ergänzungsbedürftig ansehen und deshalb den biblischen Büchern weitere gleichwertige Offenbarungsquellen und daraus sich ergebende Sonderlehren an die Seite stellen, oder aber Teile der Bibel dadurch in den Hintergrund treten lassen, daß ganz bestimmte Aussagen der Hl. Schrift zum Schlüssel des Verständnisses der gesamten Bibel erklärt werden,

b) die verkünden, das ewige Heil werde nicht allein im Glauben an Jesus Christus empfangen, und die darum anderen Heilswegen oder Heilsvermittlern anstelle oder neben Jesus Christus das Wort reden; und

c) die das Heil ausschließlich von der Mitgliedschaft in der eigenen Gemeinschaft abhängig machen und deshalb um Übertritt werben und eine Gemeinschaft der Kirchen darum ablehnen, weil sie auf einer strikten Trennung von anderen christlichen Gemeinschaften bestehen."
Evangelisch
Wir glauben - wie die anderen christlichen Kirchen der Reformation auch - dass es für die Welt eine gute Nachricht gibt. Evangelisch kommt von dem griechischen Wort "Euangelion" - gute Botschaft. Gott hat sich als Gott der Liebe zu erkennen gegeben. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde. Jeder Mensch ist aufgerufen, an ihn zu glauben und ihm zu vertrauen. Deshalb unterstellen wir Jesus Christus unser Leben und folgen ihm, indem wir uns an seinem Willen ausrichten und ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge zu führen.
Wir sind davon überzeugt, daß uns Gott unserer Schuld und Sünde vergeben hat, weil wir unser Leben Jesus Christus unterstellt haben. Gott vergibt uns aus freien Stücken, weil wir den stellvertretenden Tod von Jesus Christus für uns in Anspruch genommen haben.
Wir freuen uns an der Gemeinschaft mit Jesus Christus und warten auf Gottes Neue Welt, an der wir teilhaben werden.
Grundlage unseres Glaubens ist allein die Bibel. Es gibt keine darüber hinausgehenden schriftlich fixierte Bekenntnisse oder Dogmen, die für uns verpflichtend und bindend sind.

Freikirchlich
Grundsatz der freikirchlichen Gemeinden ist die Trennung von Kirche und Staat.
Jede Gemeinde ist in allen Fragen selbständig. Das betrifft die Gestaltung der Gemeindearbeit, Anstellung von Mitarbeitern und die eigene Finanzierung. Für unser Mitarbeiter haben wir eigene Ausbildungsstätten, die wir selbst tragen.
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden arbeiten ohne Kirchensteuern. Der Haushalt wird durch Spenden gedeckt.
Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Deshalb gehören zu unseren Gemeinden nur Menschen, die aus eigenem und freiem Entschluss ihr Leben der Herrschaft von Jesus Christus unterstellt haben.
Immer wenn die Heilige Schrift von einer Taufe berichtet, sind die Menschen zuvor an Jesus Christus gläubig geworden. Erst der Glaube, dann die Taufe, dann die Gemeindemitgliedschaft - dies ist nach unserer Überzeugung die richtig biblische Reihenfolge. Wir praktizieren somit keine Säuglingstaufe und erkennen sie auch nicht als biblische Taufe an.

Gemeinde
Wir wollen als Christen Gott begegnen, miteinander leben, aufeinander hören und füreinander da sein. Wir feiern Gottesdienste, treffen uns in verschiedenen Gruppen, lesen die Bibel, reden, hören, singen, beten ...
Als Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde gehören wir zum "Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland" (KdöR).
Im Rahmen der Evangelischen Allianz pflegen wir Kontakt zu anderen evangelischen Christen.
Aus der Geschichte
Die Brüderbewegung fand ihren Anfang im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, und zwar in England und Irland. In Deutschland entstand sie wenig später, nämlich um 1850. Das Anliegen der Brüderbewegung war es, angesichts der verschiedenen staats- und freikirchlichen Gemeinden, die aus dem reformatorischen Durchbruch im 16. Jahrhundert entstanden waren, die Zusammengehörigkeit der Gläubigen neu ins Bewußtsein zu rufen. Aus der Suche nach der sichtbaren Einheit der Gemeinde von Jesus Christus erwuchs dann die Brüderbewegung, deren Ziel es war, die Einheit der Kirche Christi zu bezeugen.
Man wollte also nicht eine neue freikirchliche Gruppe bilden, sondern das Einsein der wahren Gläubigen sichtbar werden lassen. Deshalb wollte man im Blick auf Gemeinschaft, besonders beim Abendmahl, offen sein für jeden wahren Christen. Aus diesem Anliegen heraus ist dann u.a. die Bewegung der sogenannten "Offenen Brüder" entstanden.
Heute gibt es Brüdergemeinden über das ganze Bundesgebiet verteilt und in vielen anderen Ländern der Erde. In einigen Ländern sind die Brüdergemeinden eine starke, teilweise sogar die stärkste evangelikale, ja evangelische Gemeindegruppe überhaupt, wie z.B. in Spanien, Italien, Rumänien, in Argentinien, Neuseeland und in Teilen Westafrikas und Südindiens. Hier wachsen sie und breiten sich bis heute weiter aus. Geistliche Impulse der Brüderbewegung und praktische Mitarbeit von "Brüdern" in vielen christlichen Werken sind weit über die Grenzen der Brüdergemeinden hinaus gegangen, wenn auch im angelsächsischen Raum stärker als im kontinental-europäischen.
Worin besteht nun das Profil der Brüdergemeinden? Was macht ihre Eigenart aus und worauf legen sie wert? Dies sei in dieser Übersicht kurz dargestellt.

Der Name - "einfach Brüder"
Brüdergemeinden - der Name läßt für manche heute sofort den Verdacht aufkommen, hier sei eine Gemeinschaft beschrieben, in der nur Männer einen Platz haben. Ganz anders ist der Begriff gemeint: "Einer ist euer Meister, ihr alle seid Brüder" (Mt.23,8.10), sagt der Herr und macht damit unmißverständlich klar, daß es in der Gemeinde Jesu keine geistliche Hierarchie geben darf. "Einfach als Brüder" zusammenkommen - das war der Wunsch zu Beginn der Bewegung. Also ohne Abgrenzung von oben nach unten, aber auch nicht zur Seite hin. Denn ein Name, eine Denomination oder Benennung bedeuten ja immer auch Abgrenzung von anderen Kindern Gottes, und die wollte man überwinden. Nach der Einheit des Leibes zu suchen, das war der aufrichtige Wunsch der Brüderbewegung.

Auch heute gilt noch, daß Brüdergemeinden Wert legen auf einen brüderlichen Ton in der Annahme aller wahrhaft Gläubigen, aber auch, daß der Name "Brüdergemeinden" nicht als konfessionelle Abgrenzung verstanden wird. Natürlich ist heute klar, daß jede Bezeichnung, und sei sie noch so wenig als Abgrenzung gemeint, irgendwann zu einer solchen wird. Aber Brüdergemeinden wollen den "konfessionellen Zaun" so niedrig wie möglich halten.

Die Grundlage - die Schrift
Ganz nah am Neuen Testament wollen unsere Gemeinden sein, und zwar nicht nur in ihrer grundsätzlichen Berufung, sondern auch in der Gestaltung ihrer Strukturen und des ganz praktischen Gemeindelebens.
Mit dieser Betonung auf der Schrift ist ein Mehrfaches gesagt: Zum einen sollen unsere Gemeinden sich immer wieder neu an der Schrift messen und sich durch sie korrigieren lassen. Das ist in der Vergangenheit nicht immer leicht gewesen, gerade weil wir uns eines wertvollen Erbes aus unserer Geschichte bewußt waren. Aber den katholischen Weg "Schrift und Tradition" dürfen Brüdergemeinden nie gehen, und deswegen müssen Formen und Inhalte des Gemeindelebens immer an der Schrift geprüft werden. Was kann uns schon passieren, wenn wir uns eng an die Schrift halten?
Zum anderen setzt diese Betonung der Schrift voraus, daß in unseren Gemeinden eine tiefe Bibelkenntnis vorhanden ist, und zwar bei möglichst vielen Gemeindegliedern und nicht nur von den Verantwortlichen. Biblische Lehre muß tief verwurzelt sein, schon in den Familien. Die früher sprichwörtliche Bibelkenntnis in den Brüdergemeinden steht heute in Gefahr. Wie steht es mit dem persönlichen Bibelstudium, mit dem Platz der Bibel in den Familien, wie mit den Bibelstunden der Gemeinden? Die Brüdergemeinden werden nur dann geistlich gesund bleiben, wenn heute auf allen Ebenen eine Vertiefung der Arbeit an der Bibel geschieht. Systematisches Bibelstudium ist wichtiger denn je für unsere Gemeinden. Es gibt immer bessere Hilfsmittel dazu heute, aber sie werden weniger denn je genutzt.
Die intensive Beschäftigung mit der Schrift hat in den Brüdergemeinden zu einer heilsgeschichtlichen Betrachtungsweise geführt. Dadurch wird die innere Gewichtung und Zielrichtung der Schrift deutlich; wer Gottes Handeln in der Geschichte erkennt, dem gelingt es auch heute leichter, Strömungen zu durchschauen, die aus einer unnüchternen Sicht entstanden sind. Vor allem aber lenkt die heilsgeschichtliche Sicht auf das Ziel der Gemeinde Jesu hin: ihre Gewißheit, einmal ganz mit ihrem Herrn vereinigt zu sein und ihn zu sehen, wie er ist! In unseren Gemeinden hat diese Sicht einen wichtigen Platz gehabt und ihre wesentliche Antriebskraft ausgemacht. Dies läßt sich besonders am Liedgut erkennen. Wie kann diese Ausrichtung heute wieder gewonnen werden?

Das Herzstück - die Mahlfeier
Von Anfang an herrschte in den Brüdergemeinden die Überzeugung und Praxis, daß die Anbetung Gottes das entscheidende Merkmal und wichtiger sei als die eigene geistliche Erbauung. Die Gemeinde versammelt sich zur Anbetung Gottes und findet darin ihren eigentlichen Sinn. Aus diesem Grund ist die Mahlfeier auch immer das Herzstück der gemeindlichen Zusammenkünfte gewesen. Die sonntägliche Verkündigung des Todes unseres Herrn in der Mahlfeier führt zum Zentrum unseres Glaubens und macht uns immer wieder deutlich, was wir alles in Christus haben. Die Freude über seine lebendige Gegenwart unter uns und unsere herrliche Zukunft bei Ihm drückt sich aus in Lob und Dank. So bewahrt die Anbetung Gottes uns vor einem Drehen um uns selbst und gleichzeitig vor manchem falschen Akzent, der auf menschlicher Leistung liegt. Wir sind zuallererst Beschenkte!
Kein Zweifel - an dieser Stelle bedarf es heute einer Neu- oder Wiederentdeckung. In einer Zeit, in der eigene menschliche Befindlichkeiten mehr kultiviert werden als das, was Gott wichtig ist, gerät die Mahlfeier an manchen Orten an den Rand des Gemeindelebens. Die Anbetung Gottes, die lange Zeit unserer Gemeindebewegung die Dynamik gab, muß neu in den Mittelpunkt kommen und wieder besonders mit der Mahlfeier verbunden werden. Wo Kinder Gottes sich aus dankbarem Herzen um ihren Herrn sammeln, bleibt auch der Segen für sie selbst nicht aus. Wo dieses Grundanliegen gewahrt bleibt, muß die Gestaltung der Mahlfeier nicht in jeder Generation nach dem gleichen Muster verlaufen oder in eine Verengung geraten. Sie ist aber ein gutes Indiz dafür, wie der Einzelne und die ganze Gemeinde in der Liebe zu ihrem Herrn steht.

Die Triebfeder - der Geist Gottes
Die Betonung der Geistesleitung hat die Brüdergemeinden entscheidend geprägt. Dabei geht es um weit mehr als um die Gestaltung der Zusammenkünfte. Der Herr soll die Gemeinde leiten, nicht Menschen. Von Menschen errichtete Strukturen sind sekundär und dürfen nicht zu Krücken des geistlichen Lebens werden, die mehr hindern als fördern. Der Geist soll alle Freiheit unter uns haben.
Dieser Gedanke muß auch heute betont werden, aber er bedarf einer Präzisierung. Gott will durch seinen Geist leiten, aber er tut sein Werk durch geistgeleitete Menschen. Geistesleitung ist mehr als Verzicht auf Strukturen. Geordnete Strukturen, wenn sie sich an das Neue Testament halten, können als als Hilfen zum Leben angesehen werden. Es gibt fördernde, aber auch hemmende Strukturen, die wir erkennen müssen. Daß Brüdergemeinden einem Übermaß an festgelegter Struktur und Organisation gegenüber wachsam sind, ist nur gut und hilfreich.
Geistesleitung ist auch mehr als Spontaneität. Eine in der Stille vor Gott erbetene Verkündigung an die Gemeinde ist nicht weniger geistgeleitet als ein spontanes Wort - im Gegenteil, manch ein spontaner Beitrag trägt die Spuren des Eigenen nicht Geistgewirkten an sich, ist oft nicht mehr als eine leere Gedankenkette.

Die Dienste - das allgemeine Priestertum
Unsere Gemeinden leben von der Mitverantwortung aller ihrer Glieder. Diese Tatsache liegt im "Allgemeinen Priestertum aller Gläubigen" begründet. So wie jeder Gläubige einen direkten Zugang durch Jesus Christus zum Vater im Himmel hat, so hat auch jeder Gaben anvertraut bekommen, mit denen er Gott und seinen Geschwistern dient. Das macht den ganzen Reichtum einer Gemeinde aus, und jede Gabe ist wichtig.
Vielleicht wurden zu manchen Zeiten in unseren Gemeinden die Wortgaben zu sehr betont. Der praktische Dienst der Nächstenliebe, der Dienst der Seelsorge und des ermutigenden Ermahnens blieben oft im Hintergrund. Hier haben wir vieles nachzuholen!
Heute ist, bedingt durch gesellschaftliche Einflüsse, das Konsumdenken eine Gefahr - auch in Brüdergemeinden!
Die Leitung der Gemeinden geschieht durch Älteste, die in einer bruderschaftlichen Weise der Gemeinde vorstehen und durch ihr Vorbild zur Einheit der Geschwister und zu einem geheiligten Leben ermutigen. Entscheidend ist nicht, wie diese Ältesten von der Gemeinde erkannt werden, sondern daß sie sich vom Herrn in diesen Dienst rufen lassen. Nicht immer ist die Notwendigkeit einer biblischen Ältestenschaft in unserer Geschichte so klar gesehen worden, wie es heute weitgehend der Fall ist. Unumstritten war aber immer ein Ältestendienst, der von verantwortlichen Brüdern geschah.
Die Leitung der Gemeinde durch die Ältestenschaft ist nach dem Neuen Testament Brüdern anvertraut. Sie sind in eine besondere Verantwortung gestellt. Wenn Brüder diese Verantwortung nicht mehr wahrnehmen und sich zurückziehen, wird eine Feminisierung in der Gemeinde Jesu Einzug halten, wie sie in den großen Kirchen bereits stattgefunden hat.
Aber der Dienst der Schwestern ist in seiner Bedeutung neu zu entdecken. Oft haben wir durch Mangel an Information und Anteilgeben am geistlichen Geschehen in der Gemeinde auf das Mittragen der Schwestern verzichtet. Hier haben wir noch zu lernen! Welch eine herausragende Rolle die Schwestern einer Gemeinde gerade bei missionarischen Kontakten heute spielen, wird uns immer deutlicher. Gott hat ihnen wie den Brüdern eine Fülle von Gaben anvertraut, die man nicht sieht, wenn man den Dienst in einer Gemeinde weitgehend auf den Dienst am Wort beschränkt.
Entgegen mancher Vorstellung und Praxis in anderen Gemeindeformen ist die Gemeinde Jesu aus der Sicht der Brüdergemeinden auch ohne hauptberufliche "Amtsträger" voll funktionsfähig. Der hauptberufliche Dienst ist eine hilfreiche Ergänzung, aber kein Wesensmerkmal einer neutestamentlichen Gemeinde. Hauptberuflicher Dienst ist vom Neuen Testament her begründet, hat aber keinen Anspruch auf einen eigenen, besonderen Status. Wenn er im Segen geschieht, dann wird er dazu beitragen, daß Gaben in der Gemeinde gefördert und nicht gehindert werden.

Der Auftrag - Mission
Gemeinde Jesu hat einen Auftrag: Mission, bis der Herr wiederkommt. Von Anfang an waren Mission und Evangelisation im Leben der Brüdergemeinden fest verankert, wie dies etwa im Dienst von Anthony Norris Groves und Georg Müller deutlich wird. Bibelverbreitung und persönliche Evangelisation hatten einen festen Platz. Auch in unserem Jahrhundert hat Gott Aufbrüche zur Mission geschenkt. Wo stehen wir heute? Ist der Eifer erlahmt?
Wenn Gemeinden nicht mehr missionieren, hat das Rückwirkungen auf ihr inneres Leben. Wenn Menschen in ihrer Mitte nicht mehr zum Glauben kommen und frisches geistliches Leben entsteht, dann gibt es Verkrustungen und interne Schwierigkeiten. Gewiß ändern sich die Wege, die wir heute zu den Menschen beschreiten müssen, aber die Liebe zu den verlorenen Menschen muß die gleiche bleiben ebenso wie der Gehorsam zum Herrn der Mission.
Heute ist Mission in vielerlei Hinsicht angefochten: Der Zeitgeist relativiert die Notwendigkeit des einen Erlösungsweges zu Gott, Konsum und Bequemlichkeit rauben die Kräfte, hinzugehen in ein anderes Land oder auch unterscheidbar zu werden für eine Welt im eigenen Land, die nichts mehr von Jesus und seiner rettenden Botschaft weiß. Und dennoch: Mission, weil Jesus kommt - das ist ein großes und schönes Ziel, das unsere Gemeinden auch heute neu beflügeln muß.
- Wir Menschen, die Erde, das Universum sind Gottes Schöpfung.
- Das begründet unsere Abhängigkeit von Gott und unsere Verantwortung für die Schöpfung.
- In seiner Loslösung von Gott befindet sich der Mensch in einem Zustand der Verlorenheit und hat mit Gottes Gericht zu rechnen.
- Heil und Rettung kann sich der Mensch nicht selbst schaffen.
- Deshalb sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus, der stellvertretend für die Schuld und Not aller Menschen am Kreuz starb.
- Das ist die Grundlage, auf der jeder Mensch im Glauben zu Gott zurückfinden und Vergebung seiner Schuld erfahren kann.
- Jesus Christus ist auferstanden und hat von Gott alle Macht übertragen bekommen. Noch herrscht er nicht sichtbar, aber er wohnt durch den Heiligen Geist in den Gläubigen.
- Jesus Christus kommt wieder und richtet seine Herrschaft auf, an der alle teilhaben werden, die zu ihm gehören. Himmel und Erde werden neu erschaffen.